Instagram und Snapchat sind die großen Gewinner in Deutschland

Zumindest unter den Studenten gewinnen Instagram und Snapchat schnell an Bedeutung. Auch Messenger-Dienste wie WhatsApp legen auf hohem Niveau weiter zu, während Facebook und Twitter verlieren. Telefonie und SMS sind fast ohne Bedeutung.

In die Social-Media-Landschaft in Deutschland kommt Bewegung. Zumindest unter den Studenten haben die Foto-Apps Instagram und Snapchat in den vergangenen 12 Monaten kräftig an Bedeutung gewonnen. Auch WhatsApp hat auf hohem Niveau noch einmal zugelegt, während Facebook in dieser Gruppe seltener regelmäßig genutzt wird, wie eine Befragung der Agentur Mind Store Marketing unter 2600 Menschen, darunter 1700 Studierenden in Deutschland, zeigt. Damit bestätigt sich zumindest in dieser Gruppe die Erfahrung aus den USA, dass das Facebook-Mutterschiff seltener genutzt wird, was aber von den Zuwächsen der Tochterfirmen WhatsApp und Instagram kompensiert wird.

Instagram und Snapchat, die in Amerika schon populär sind, gewinnen offenbar nun auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Instagram wird inzwischen von 31 Prozent der befragten Studenten regelmäßig eingesetzt; Snapchat hat innerhalb eines Jahres den Sprung aus der Bedeutungslosigkeit auf die 10-Prozent-Marke geschafft. Deutlich zugelegt hat auch die Dating-App Loovo. Zu den Verlierern in dieser Gruppe zählt Twitter.

Insgesamt hat die Smartphone-Nutzung der Studenten seit dem vergangenen Jahr noch einmal kräftig von 242 auf 371 Minuten am Tag zugelegt. Das meist parallele Musikhören ist in diesen Zahlen nicht enthalten. Die Studenten nutzen inzwischen fast 2 Stunden pro Tag Messaging-Dienste wie WhatsApp oder den Facebook-Messenger. Das ist ein Zuwachs von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zeit in sozialen Netzwerken wie Facebook ist leicht um 11 Prozent auf 49 Minuten täglich gestiegen.

Die „klassischen“ Nutzungsarten Telefonie und SMS verlieren dagegen weiter an Bedeutung. Vor allem die SMS hat als Kommunikationstool ausgedient. Das hat Folgen: Der Umsatz der Netzbetreiber mit SMS wird in diesem Jahr um voraussichtlich rund 500 Millionen Euro einbrechen, hat der Telekommunikationsexperte Torsten Gerpott von der Uni Duisburg ausgerechnet.

In der Studie wurden auch leitende Angestellte nach ihrem Kommunikationsverhalten befragt. Sie nutzen ihr Smartphone deutlich intensiver für Telefonie und E-Mail als die Millennials, aber der Messenger ist auch ihre häufigste Anwendung. SMS schreiben auch sie kaum noch.

Wenig überraschend sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Studentinnen zeigen sich eindeutig kommunikativer.